Die Querverbauung gehört neben der Strukturarmut in der heutigen Zeit zu den kennzeichnenden Merkmalen unserer Fließgewässer und stellt für aquatische Lebensgemeinschaften eines der größten Probleme dar. Die Folgen reichen von verarmten Artenausstattungen hin zu dauerhaft isolierten und so von Fischen und anderen aquatischen Organismen nicht mehr besiedelbaren Lebensräumen.

Mittlerweile hat jedoch ein Umdenken eingesetzt, so dass die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit in Fließgewässern seit einigen Jahren auch gesetzlich verankert ist (Wasserrahmenrichtlinie der EU, Landeswassergesetz 2021). In diesem Rahmen wurde damit begonnen bestehende Querbauwerke teilweise rückzubauen und mit Fischaufstiegsanlagen auszustatten. Die grundlegende Anforderung, die an Fischaufstiegsanlagen gestellt wird, ist, dass alle aufstiegswilligen Individuen der vorhandenen und potentiellen Fischfauna die Anlage ohne wesentliche Beeinflussung überwinden können.

Die Funktionalität von Fischaufstiegsanlagen ist von einer Vielzahl hydrologischer, hydraulischer und gewässermorphologischer Parameter abhängig. So garantiert allein der Bau einer FAA noch keine Wiederherstellung der Durchgängigkeit eines Fließgewässers. Bestehende Funktionsdefizite beeinträchtigen nicht nur die ökologische Wirksamkeit der betreffenden Anlage selbst, sondern können auch die Funktionalität weiterer FAA`s im Gewässer beeinträchtigen. Daher müssen nach der Errichtung einer jeden Anlage, je nach Handlungsbedarf, biologische Untersuchungen der Durchwanderbarkeit sowie technisch-hydraulischen Charakterisierungen der jeweiligen FAA durchgeführt werden, um die Funktionstüchtigkeit des Bauwerks bewerten und gegeben Falls entsprechende bauliche oder regulatorische Anpassungen vornehmen zu können.

Im Auftrag der jeweiligen gewässerunterhaltenden Behörde führen wir biologische sowie ingenieurtechnische Untersuchungen zur Effizienzbewertung von Fischaufstiegsanlagen in Mecklenburg-Vorpommern durch und erarbeiten Maßnahmenvorschläge für deren ökologische Optimierung.


Mitarbeiter der Effizienzkontrollen an der Gewässerbiologischen Station sind:

Dipl.-Ing. (FH) Anika Weidig
M.Sc. Markus Tschakert
Dipl.-Biol. Martin Effmert
Dr. Martin Krappe