Ende der 1990 er Jahre wurde durch die Gesellschaft für Naturschutz und Landschaftsökologie e.V. (GNL) ein Verfahren zur Dauerbeobachtung der submersen Vegetation in ausgewählten Referenzgewässern entwickelt. Seitdem wird in 10 Klarwasserseen des Landes Mecklenburg-Vorpommerns ein Monitoring durchgeführt, in dem alle 3 Jahre durch Taucher die Vegetation in Dauerbeobachtungstransekten untersucht wird. Parallel dazu wurde in Zusammenarbeit mit der AG Geobotanik des NABU MV die Kartierung und Erfassung der vollständigen Vegetation eines Sees mittels Krautanker erprobt und durchgeführt um in Form einer Verbreitungskartierung (Transekt- und Übersichtskartierung) stichprobenartig über das gesamte Land Erkenntnisse über den Zustand der submersen Vegetation, insbesondere der Armleuchteralgen, in Klarwasserseen zu gewinnen.

Durch die FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen) besteht eine Verpflichtung der EU-Mitgliedsstaaten den Erhaltungszustand und die Entwicklung der in den Anhängen gelisteten Lebensraumtypen (LRT) zu dokumentieren. In Mecklenburg-Vorpommern werden hierfür in einem Monitoring 60 Standgewässer, auf die LRT 3110 bis 3160 verteilt, in unterschiedlichen Größenklassen, Naturräumen und Erhaltungszuständen alle 6 Jahre untersucht. Der LRT 3110 wird im Totalzensus erfasst. In dieses Monitoring wurde die Tauchkartierung, die Ende der 1990 er Jahre in den 10 Klarwasserseen begonnen hat, integriert. Alle weiteren Seen werden vom Boot aus mit dem Krautanker bearbeitet. Die fortlaufende Durchführung dieses Monitorings wird durch die Gewässerbiologische Station Kratzeburg GmbH, in Fortsetzung der durch die GNL begonnenen Arbeiten, im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) koordiniert und umgesetzt.

Die Transekt- und Übersichtskartierung mit dem Krautanker vom Boot aus sind mittlerweile die Grundlage für fast alle Wasserpflanzenkartierungen, die im Land im Rahmen der FFH-Managementplanung und Biotopkartierung stattfinden.

Eine weitere EU-Richtlinie, die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), sieht eine Zustandsüberwachung der Vegetation aller Seen mit einer Größe von über 50 ha vor. Hier erfolgt die Kartierung nach einem deutschlandweit einheitlichen Verfahren, so dass die Auswertung im ganzen Land miteinander vergleichbar ist. Aufträge, die Wasserpflanzenkartierungen der WRRL beinhalten, werden von den Mitarbeitern der Gewässerbiologischen Station Kratzeburg GmbH im Norddeutschen Tiefland in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg durchgeführt. Hier wird je nach Erfordernissen die Krautanker- oder Tauchkartierung angewandt.

Die Mitarbeiter, die an der Kartierung submerser Makrophyten beteiligt sind, bilden ein Forschungstaucherteam mit vertieften Kenntnissen der Vegetation, insbesondere der Armleuchteralgen.


Mitarbeiter des Monitorings submerser Makrophyten an der Gewässerbiologischen Station Kratzeburg GmbH sind:

Dipl.-Biol. Friederike Möbius
M.Sc. Markus Tschakert
Dipl.-Biol. Franziska Neubert